Schwarz

Wie bereits geschrieben, fliegen bei uns seit dem 25. November 1995 schwarze Prachener Kanik in den Volieren herum. Das bedeutet, dass inzwischen schon in der 11. Brutsaison gebrütet wird. Aber, wie für alles im Leben, bedarf es auch hier einem ersten Schritt.

  1996
Im allerersten Jahr versuchten wir mit den 2 Paaren von Paul Eckel unser Glück. Leider legte eine der beiden Täubinnen überhaupt nicht und die Nachzucht des anderen Paares war noch stärker als erwartet mit Fehlern behaftet. Wir hatten uns schon gedacht, dass es bei Tauben mit einem so aufwendigen Zeichnungsbild schwierig sein wird ein Tier für Ausstellungen groß zu ziehen, dass aber am Ende gar keins übrig blieb, enttäuschte schon sehr. Glücklicherweise erfuhr ich im Laufe des Jahres von Zuchtfreund Jörg Platte, dass er durch den SV der Damascener sehr gute Kontakte zur Familie Braak besaß und mir davon schwarze Prachener Kanik besorgen könnte. So bekam ich bis Januar 1997 zwei Paare aus Lengerich. Während der Ausstellungssaison 1996 hatte sich Paul Eckel dazu entschieden, seine Prachener Kanik Zucht aufzugeben und überlies mir seinen gesamten Bestand. Nun füllte sich langsam der Schlag und ein entscheidender Fortschritt rückte in greifbare Nähe.

  1997   
Nun hatte ich durch den Zukauf der Tauben von Florian Braak und der Übernahme der Zucht von Paul Eckel schon 7 Paare zusammen. Damit wurde die Wahrscheinlichkeit natürlich größer auch geeignete Tiere für Ausstellungen heranwachsen zu sehen. Durch die Zuchtfreudigkeit der Prachener Kanik ergab sich auch eine sehr ansehnliche Anzahl von Jungtauben, die man auch guten Mutes auf verschiedenen Ausstellungen den Preisrichtern zur Bewertung vorstellen konnte.

  1998   
Mit der reichlichen Nachzucht des Vorjahres, den bewährten Alttieren und 2 weiteren Täubinnen aus der Zucht von Florian Braak, die mir wieder Zuchtfreund Platte von der HSS der Damascener mitbrachte, konnte ich schon 11 Zuchtpaare stellen und auch schon erkennbare Fortschritte machen. So zog ich von einem Paar allein schon 5 schöne ausstellungsfähige Jungtauben, was in dieser Rasse eine bemerkenswerte Leistung ist. Während der Ausstellungssaison 1998 ergaben sich erste Kontakte zu Gunter Kortenhof und verbunden mit meinem Eintritt in den Sonderverein organisierte er mir meine erste original-tschechische Täubin. Dies war wohl der wichtigste Schritt in meiner Zucht. Erstens war ich nun im Sonderverein und fand Kontakt zu anderen Züchtern und zweitens bedeutet eine Taube aus Tschechien immer ein  Fortschritt in der eigenen Zucht.

  1999   
Nun ist es immer wieder schwierig sich von schönen Tiere zu trennen und so ist es auch verständlich, dass die Anzahl meiner Zuchtpaare weiter anstieg. Im Jahr 1999 versuchte ich schon mit 13 Paaren mein Glück. Ich bekam erneut einen 1,0 von Florian Braak, den ich mir bei einem Besuch in Lengerich vor den Ausstellungen ausgesucht hatte, von Zuchtfreund Platte nach den Schauen mitgebracht, dem ich hier erneut herzlich für die Unterstützung danken möchte. Nun war wieder ein Aufwärtstrend zu erkennen und ich beschickte Ende Oktober zum ersten Mal die Hauptsonderschau, die für mich mit zwei HV und vier SG bei 6 gemeldeten Tieren und dem 2. Platz beim Gruppensieger auch sehr erfolgreich endete.

  2000   
Für dieses Jahr plante ich, nach dem Erfolg auf der HSS im Vorjahr, vielleicht etwas zu großzügig. Ich bat Gunter Kortenhof um eine weitere Täubin aus der Zucht von Tomas Houdek, der in Tschechien seit Jahren die führende Zucht besaß. Mit dieser Täubin, meinen Alttieren und den erfolgreichen Jungtieren verpaarte ich ganze 17 Paare schwarze Prachener Kanik, was nicht den erhofften Fortschritt brachte. Es fehlte spürbar an der zielstrebigen Auswahl der Zuchtpaare und so waren es einfach zuviel “Mitläufer”, die ich in meiner Zucht nicht gebraucht hätte. Es schlüpften zwar sehr viele Jungtauben, die auch konkurrenzfähig waren, aber es war keine entscheidende Verbesserung zum Vorjahr zu erkennen. Auf der HSS 2000 bekam einer meiner Jungtäuber ein HV und die anderen sieben Tauben SG. Ich wurde mit diesem Ergebnis erster Gruppensieger, allerdings fehlte ernsthafte Konkurrenz. Außerdem kaufte ich auf dieser Schau 2 Täubinnen von Frantisek Slepicka für das kommende Jahr.

  2001   
Nachdem ich im letzten Jahr festgestellt hatte, das 17 Paare eindeutig zuviel sind und ich ab diesem Jahr auch rote Prachener Kanik züchten wollte, behielt ich “nur” 15 Zuchtpaare. Dies war auch eine wirklich gute Entscheidung. Es war zu erkennen, dass die Qualität wieder besser wurde. Ich zog einige schöne Jungtäubinnen. Eine davon wurde auf der HSS 2001 auch verdient mit HV ausgezeichnet. Auch für das kommende Jahr wollte ich meine Zucht durch “fremdes Blut” verbessern und kaufte einen Alttäuber von Zuchtfreund Teichmann, der seine Zuchttiere überwiegend von Willi Ströhlein hatte.

  2002   
Nachdem im letzten Jahr 15 Paare eine gute Wahl waren und ich noch ein wenig austesten wollte begann ich das Jahr 2002 wieder mit 15 Zuchtpaaren. Nach den guten Täubinnen aus dem Vorjahr zog ich 2002 ein paar sehr ansprechende Jungtäuber. Auf der HSS wurde allerdings eine meiner Jungtäubinnen mit HV und sogar Championat ausgezeichnet, was für meinen Geschmack nicht wirklich verdient war, freuen tut man sich aber dennoch darüber.
In diesem Jahr verzichtete ich, trotz schöner “Tschechen” auf der HSS, auf einen Zukauf von Tieren für das nächste Jahr.

  2003   
Ohne einen Zukauf aus dem Vorjahr musste ich mit den vorhandenen Tieren brüten und plante, nachdem ich nun neben den roten auch gelbe züchtete, 11 Paare für die Zucht ein. Allerdings ging ich für das Jahr einen Weg, den ein Rassetaubenzüchter vermutlich nur sehr selten geht: Es blieb kein Paar aus dem Vorjahr zusammen, weil mich keins wirklich überzeugt hatte und selbst wenn dabei kein Ausstellungstier schlüpfen sollte, so nutze ich das Jahr als “Entwicklungspause” um größere Fortschritte zu erreichen oder vorzubereiten.  Im Nachhinein kann ich sagen, dass dies sicher kein völlig falscher Weg war, denn ich zog einige sehr vielversprechende Zuchttiere für das kommende Jahr, wenn auch die jungen Ausstellungstiere nicht die Erfolge der Vorjahre wiederholen konnten (Gruppenschau:einmal HV auf 01).

  2004   
Mit ein paar wenigen Alttieren und vielen jungen selbstgezogenen Zuchttieren aus dem Vorjahr begann ich wieder, wie 2003, mit neun völlig neuzusammengesetzten Paaren, die in meiner Vorstellung eine sehr positive Hoffnung weckten. Durch die Verjüngung meines Zuchtstammes mit vielen Jungtieren aus dem Vorjahr dachte ich wieder einen deutlichen Fortschritt erreichen zu können, um wieder an die Erfolge vergangener Jahre anschließen zu können. Wenn auch die Fortschritte auf den Ausstellungen nicht so offensichtlich waren (HSS einmal HV auf 0,1), so war es für den Zuchtstand meiner Tauben doch ein sehr gutes Jahr.

  2005   
Dem Trend der vergangenen Jahre folgend verpaarte ich mit den vielversprechenden Jungtieren aus dem Vorjahr und ihren verdienten Eltern 2005 nur noch 9 Paare schwarze Prachener Kanik. Ich musste allerdings wenig überraschend feststellen, dass man weniger Jungtiere zieht je weniger Paare man in der Zucht einsetzt. Deswegen war die Auswahl für die Ausstellungen etwas eingeschränkt, was aber den Erfolg kaum schmälerte, weil eine herausragende Ausnahmetäubin auf der Gruppenschau V und auf der VDT-Schau in Leipzig HV erringen konnte.

  2006   
Auch 2006 musste ich meine schwarzen Zuchtpaare weiter einschränken, da mit den Gelben mit weißen Binden schon der insgesamt fünfte Farbenschlag in meine Zuchtanlage einzog. Also wurde erneut kräftig aussortiert und es kamen nun nur noch 7 Paare in die Zucht. Nichts desto Trotz konnte ich mit der Nachzucht voll und ganz zufrieden sein, obwohl ich meinen Schwarzen nur eine Chance gegben habe, das auf Ausstellung unter Beweis zu stellen.

  2007   
2007 verpaarte ich zwar sogar noch ein Paar weniger als 2006, nämlich sechs, aber gleichzeitig machte ich mir Gedanken über die Zukunft der schwarzen Prachener Kanik und wohin sich ihr Zuchtstand die nächsten Jahre entwickeln sollte/könnte und begann erste Einkreuzungen fremder Rassen. Mal abwarten, welche Möglichkeiten mir diese F1-Jungtiere aufzeigen werden.

  2008   
Auch 2008 verpaarte ich wieder sechs Paare schwarze Prachener Kanik. Zwei neue Täubinnen, ein Kreuzungs-Täuber sowie die Nachzucht der Zukäufe vom Vorjahr sollten für viel frisches Blut sorgen und mir weitere Erkenntnisse für die Zukunft bringen. Wenn alles läuft wie geplant, könnten meine Schwarzen in den nächsten Jahren ein ganz neues Zuchtziel aufzeigen.

  2009   
2009 versuche ich mein Glück wieder mit 6 Paaren in schwarz, weil das nach meinen Erfahrungen der letzten Jahre die ideale Anzahl Paare für diesen Farbenschlag ist.

  2010   
Nach einschneidenden Problemen im Vorjahr muss ich dieses Jahr mit meinen Schwarzen beinahe wieder von vorn anfangen. Ich habe mir einige Tiere von verschiedenen Züchtern geholt und viele Gedanken gemacht, wie ich wieder voran kommen kann. Ich werde einiges ausprobieren müssen, um die neuen Tauben erstmal kennen zu lernen. Deswegen werde ich meine Tauben während der Zuchtsaison ein- bis zweimal umpaaren. Durchschnittlich werden 6 Paare zeitgleich brüten.

  2011   
Ich hoffe, nach den vielen Umpaarungen im letzten Jahr, 2011 besser zu verstehen, wie ich mit den neuen Tauben umgehen muss und welche Partner am Besten zusammen passen. Die Zucht beginne ich erneut mit 6 Paaren, aber ohne weitere Zukäufe. Spätere Kreuzungen und Experimente sind nicht ausgeschlossen.

  2012   
Um weitere Fortschritte zu machen, habe ich 2012 sechs “reine” Paare zusammen gepaart, sowie ein Kreuzungspaar für die Zukunft.

 

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